Hegegemeinschaft Karlsruher Bergdörfer wird offizielles Partnerprojekt der landesweiten „Allianz für Niederwild“
„Die in den Karlsruher Bergdörfern entstandenen artenreichen Blühbrachen zeigen anschaulich, was entstehen kann, wenn sich engagierte Natur- und Artenschützer zusammenfinden. In diesem Fall die Jägerschaft der Hegegemeinschaft Karlsruher Bergdörfer, die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und die örtliche Landwirtschaft, die sich gemeinsam für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft einsetzen“, fasst Anne Scholl von der Wildforschungsstelle des Landes die Entscheidung zusammen. René Greiner vom Landesjagdverband Baden-Württemberg betont dabei: „Mit diesem Lokalprojekt wird uns einmal mehr aufgezeigt, dass es nicht den einen Weg gibt, wenn es um die Schaffung von ökologisch hochwertigem Lebensraum im Offenland geht – man muss kreativ werden.“
Kreativ wurde in den letzten Jahren auf den Flächen rund um Karlsruhe vor allem einer: Benjamin Gut. Er leitet die Hegegemeinschaft Karlsruher Bergdörfer und ist begeisterter Jäger und Naturschützer. Ganz besonders hat es ihm das Niederwild angetan. „Uns war klar, dass wir an allen uns zur Verfügung stehenden Stellschrauben drehen müssen. Das heißt neben der Prädatorenbejagung und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung vor allem auch an der Schaffung von Lebensraum“, schildert Hegegemeinschaftsleiter Gut die Situation vor Ort.
Mit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe kam eine erfahrene Partnerin ins Spiel, wenn es um den Schutz von Lebensräumen geht. „Das Konzept des ganzheitlichen Ansatzes hat uns von Anfang an überzeugt, sodass wir die Arbeit der Hegegemeinschaft bei der Finanzierung der Blühbrachen gerne unterstützen und so die Schaffung hochwertiger Lebensräume ermöglichen“, sagt Dr. Clemes Becker, Vorstand der Artenschutzstiftung.
Im Rahmen des Lokalprojekts Karlsruher Bergdörfer werden zum Schutz von Feldhase, Bodenbrütern, Singvögeln, Insekten und Co. unter anderem etliche Hektar mehrjährige Blühbrachen angelegt, Feldhecken fachgerecht gepflegt, ein Prädatorenmanagement durchgeführt und Erholungssuchende aufgeklärt, wie man sich in Feld und Flur richtig verhält.
Die Erfahrungen aus dem Lokalprojekt Karlsruher Bergdörfer fließen gemeinsam mit den Erfahrungen aus derzeit sieben weiteren Lokalprojekten und vier Modellregionen im Land in das landesweite Projekt Allianz für Niederwild ein.